Sonntagnachmittag, einer der kleinsten Flughäfen der Welt, überflutet mit abreisenden Passagieren, Familien, ein Koffermeer, alles zusammen drängt sich in der einzigen Flughafenhalle dicht an dicht.
Ich versuche, einen Überblick zu bekommen, welche die für mich richtige Schlange ist. Als ich feststelle, es gibt nur eine für alle 5 Check-In Terminals. Ich finde nach einigen Minuten das Ende der Schlange, vergewissere mich bei einer Gruppe junger Mädels vor mir, ob sie auch nach Mallorca wollen. Sie wollen. Gut, hier bin ich richtig.
10 Minuten später und keinen Schritt weiter, mache ich mit meinen nicht besonders gut ausgeprägten rechnerischen Fähigkeiten eine zeitliche Überschlagsrechnung: Abflugzeit minus Anstehzeit minus Security-Zeit … das schaff ich nie!
Ich lasse meinen Koffer in der Schlange stehen, denn sie ist nach hinten angewachsen, dränge mich durch das Gewusel und kämpfe mich ganz nach vorne. Was sehe ich da?
Da sitzt eine junge Dame mutterseelen alleine am Schalter und ordnet Etiketten. ‘Entschuldigung, ich muss nach Mallorca.’ … ‘Ja, dann kommen sie doch zu mir.’
Wunder Nummer 1: Einfach mal kurz raus aus der aussichtslos erscheinenden Situation und sich nach Lösungsgeschenken des Lebens umsehen, vielleicht klappt’s ja 😉
Ich hole meinen Koffer, nehme die Mädels mit und 5 Minuten später sind wir eingecheckt!
Es geht weiter: Die Schlange zum Security Check ist mindestens genauso lang, geschätzt ungefähr 45 Minuten lang. Ich gehe die Schlange ab nach vorne, nur um mir einen Überblick zu verschaffen und um sicherzugehen, dass es ganz vorne nicht wieder eine freie Bahn gibt, die keiner nutzt.
Es ist alles so unübersichtlich, dass man mich mühelos vorbei lässt – da vorne sind ja auch die Toiletten. Als ich mich recht weit vorne in die Schlange einreihe, macht man mir Platz, damit ich meine Position einnehmen kann.
Wenn so etwas passiert, weiss ich: ich bin verbunden! Ich bin geführt!
Ich bedanke mich nach oben und mache zugleich einen Deal, denn ich möchte gleich was zurückgeben.
Mit über 30 Minuten Verspätung beginnt das Boarding. Ein Grossteil der Menschen wird in einen Zwischenraum gepresst bevor sie mit dem Bus zum Flieger gebracht werden. Der Raum ist nun so voll mit Menschen, das Boarding stoppt, der Bus kommt nicht. Und zwar 45 Minuten lang.
Die Stimmung heizt sich auf, die Kinder fangen an quengelig zu werden, die Paare schauen sich ratlos an, es gibt keine Info. Der perfekte Zeitpunkt für mich, meinen Deal einzulösen.
Ich setze mich auf den Boden, schließe meine Augen, gehe mit der Aufmerksamkeit nach innen, blende die Situation um mich herum völlig aus, gehe in mein Herz und stelle den Wellenmacher an. Ich lasse hochfrequente Friedenswellen produzieren und sende sie aus, über die Familie mit 2 kleinen Kindern neben mir, das Päärchen, die anderen Passagiere, das Bodenpersonal, die Crew, den Busfahrer, die Piloten … alle alle alle, die etwas mit dem Flug nach Mallorca zu tun haben.
Ich sende einige Minuten, mache zwischendurch die Augen auf. Die Kinder neben mir haben sich auch hingesetzt und spielten friedlich, das Paar neben mir hat zu schmusen begonnen und sie lächeln, die Gesichter der Menschen sahen entspannter oder sogar amüsiert aus. Es wurde viel gelächelt. Es gab nicht eine Beschwerde, kein Schubsen, kein Drängeln. Alles geprägt von Respekt, Rücksichtnahme und irgendwie Frieden.
Wunder Nummer 2: Du bist so machtvoll! Jeder von uns kann gute Stimmung, gute Schwingung verbreiten, egal wie es im Aussen gerade aussieht.
Wann hast Du zuletzt eine schwierige Situation verändert?